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"Bahn&Rad" weiter im Trend: Ausdehnung auf ganz Südtirol

LPA - Einen Rückblick über die Entwicklung des Bahn&Rad-Angebotes in Südtirol sowie einen Ausblick auf das Zukunftspotential des Radtourismus in Südtirol gaben heute (30. November) Gianfranco Jellici, Direktor des Landesmobilitätsressorts, gemeinsam mit dem kürzlich gegründeten Verein "Südtirol Rad", der sich erstmals der Öffentlichkeit präsentierte.

Ressortdirektor Gianfranco Jellici skizzierte die Entwicklung des Bahn&Rad-Systems von 2005 bis 2011.
Ressortdirektor Gianfranco Jellici skizzierte die Entwicklung des Bahn&Rad-Systems von 2005 bis 2011.
Foto: LPA/Pertl

"Als die Vinschgerbahn 2005 eröffnet wurde, haben wir erstmals ein Kombiticket für Bahn und Leihfahrrad angeboten: Die EventCard ermöglichte die Miete eines Leihfahrrads und die Nutzung der Vinschger Bahn an einem Tag. Angefangen haben wir mit sechs Radverleihen entlang der Strecke der neuen Bahn", blickte Ressortdirektor Jellici auf die Anfänge des Projektes Bahn&Rad zurück. "Die Verkaufszahlen haben von Beginn an alle Erwartungen übertroffen. Allein im ersten Jahr konnten 10.000 EventCards verkauft werden."

2006 wurde das Netzwerk der Verleihpunkte auf den Busbahnhof Reschen, 2007 auf den Bahnhof Bozen Süd erweitert. "2011 ist es gelungen, die Initiative unter dem neuen Namen 'Südtirol Rad' erstmals auf ganz Südtirol auszudehnen", so Jellici. "Gleichzeitig wurde die 'bikemobil Card' als landesweit gültiges Kombiticket eingeführt." Über 20.000 bikemobil Cards wurden zwischen Mai und Oktober 2011 verkauft.

"Südtirol Rad" wird getragen vom gleichnamigen Verein, der die Betreiber der Radverleihe in den verschiedenen Landesteilen zusammenschließt, sowie vom Landesmobilitätsressort und der SAD. Das "Südtirol Rad" System umfasst insgesamt 32 Radverleihstationen im ganzen Land. Es entspricht dem eines Sharing-Systems, das heißt das Rad wird nur für die benötigte Strecke verwendet und je nach Bedarf an einer anderen Verleihstelle wieder zurückgegeben. "Mit dem Unterschied, dass unsere Radverleihe alle durch Personal bedient sind. Der Kunde findet einen Ansprechpartner, der Auskunft geben kann und die Fahrräder werden täglich gewartet und gesäubert", erläutert Hugo Götsch, Vorsitzender des neu gegründeten Vereins "Südtirol Rad".

Die "Südtirol Rad" Partner arbeiten eng zusammen: Es gibt einen einheitlichem visuellen Auftritt, eine einheitliche Verleihsoftware, ein einheitliches Batteriesystem für E-Bikes und einheitliche Qualitätsstandards und Preise. Das Fahrradsortiment umfasst circa 5.000 Leihräder und bietet mehrere Fahrradtypen (Mountainbikes, Trekkingräder, Citybikes, Junior Bikes, Kinder Bikes, E-Bikes) sowie auch verschiedenste Accessoires zur Auswahl. Auch eine Reservierung der Räder ist möglich (www.suedtirol-rad.com).

"Dass der Kunde ein Rad am Reschen ausleihen und damit bis Innichen fahren und es dort zurückgeben kann, das hat es in Südtirol noch nie gegeben", unterstreicht Mobilitätslandesrat Thomas Widmann. "Das entspricht einem unserer erklärten Ziele in der Mobilitätspolitik, nämlich sanfte Mobilität möglichst unkompliziert und möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen." 

Dieses Anliegen sieht auch der Verein "Südtirol Rad" als seine Aufgabe, der "ganz Südtirol zum Radland für alle" machen will. Ziel des Vereins sei aber nicht nur die Bekanntmachung eines flächendeckenden Fahrradangebots kombiniert mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Gäste und Einheimische, sondern auch die Förderung der Bewegung mit dem Rad im allgemeinen, die Förderung der E-Mobilität, die Verbesserung der Radwege und deren Beschilderung in Südtirol, und die Förderung der Forschung in diesem Bereich. "Wir stecken noch in den Kinderschuhen", betont Vorsitzender Hugo Götsch. "Bereits jetzt lässt sich aber sagen, dass der Radwandertourismus im Steigen begriffen ist und dass er ein enormes Entwicklungspotential birgt."

Südtirol zählt 370 Kilometer Radwanderwege. Im Sommer 2011 wurden geschätzte 150.000 Verleihtage in Südtirol geschätzt. Geht man von 3,5 Millionen Ankünften im Sommer aus, bedeutet das, dass weniger als zehn Prozent der Gäste im Urlaub das Fahrrad nutzen. "Unser Ziel ist es, dass 2016 bereits jeder fünfte Südtirol Sommergast eine Radwandertour kombiniert mit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel macht", so Götsch.

Die "bikemobil Card", die im April 2012 wieder erhältlich sein wird, umfasst die freie Fahrt auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die Einwegmiete eines Fahrrades. Sie kostet für einen Tag (24 Euro; Junior bis 14 Jahre: 12 Euro), für drei Tage (30 Euro; Junior bis 14 Jahre: 15 Euro) und für sieben Tage (34 Euro; Junior bis 14 Jahre: 17 Euro). "Über 75 Prozent der 2011 verkauften bikemobil Cards wurden in der Radhochburg Vinschgau erworben. Die Präsenz von 32 Südtirol-Rad-Verleihen im ganzen Land und die Tatsache, dass dank E-Bikes und durchgehendem Radwegenetz fast mühelos Mals bis Innichen geradelt werden kann, sollte im kommenden Jahr auch die Radliebhaber und Gäste der anderen Landesteile zahlreich auf den Plan rufen", so Landesrat Widmann abschließend.

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