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Von Hochsitzbau bis Wildbiologie: Diplome für neue Jagdaufseher
Sie haben Adler und Bartgeier beobachtet, Bärenspuren gefunden und Wolfsspuren gesucht, Spielhähne gezählt und das Alter von Rotwild bestimmt, Hochsitze gebaut und Bäume mit der Motorsäge gefällt, Gesetzeskunde studiert und mit Drohnen gefilmt, medizinische Grundversorgung gelernt und Kommunikation geübt, mit Kindern gearbeitet und Wildbret zerlegt: Fachliches Wissen, handwerkliche Fähigkeiten und soziale Kompetenzen haben sich die Männer im Alter zwischen 21 und 46 Jahren in 850 Stunden Unterricht angeeignet. Aus Ortschaften zwischen Graun und Gsies, Altrei und Wiesen kommend, waren sie seit Mitte Februar in der Forstschule Latemar untergebracht, neben Theorie standen auch 15 Exkursionen und 9 Zählungen und Fangaktionen sowie zahlreiche Übungen, Ausgänge und Wildbeobachtungen auf dem Programm.
Von den 19 Kursteilnehmern, die nach einer Aufnahmeprüfung von rund 50 Bewerbern hervorgegangen waren, konnten 16 die anspruchsvolle Ausbildung mit einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung gestern erfolgreich beenden. Ihren Beruf werden sie nun "im schönsten Büro der Welt" ausüben können, wie Kursleiter Michael Baumgartner bei der heutigen Abschlussfeier feststellte. Angestellt werden die zukünftigen hauptberuflichen Jagdaufseher von den Jagdrevieren oder vom Jagdverband, der mit der Forstschule Latemar und dem Landesamt für Jagd und Fischerei Träger dieses Kurses ist.
Die Abschlussprüfung, betonte der Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei und Vorsitzende der Prüfungskommission Luigi Spagnolli, sei vergleichbar mit einer Hochschulprüfung, was den Umfang und die Vertiefung der Kenntnisse betrifft. Auch Landesrat Arnold Schuler lobte die "vielfältige Ausbildung für diese vielfältige Arbeit". Die Verantwortung für Jagdaufseher als Amtsträger sei zunehmend größer geworden. "Die Jagd", betonte Landesrat Schuler, "ist immer mehr unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu sehen, und auch der Gesellschaft gegenüber ist es wichtig, die Jagd besser zu erklären". Politische Entscheidungen, die getroffen werden müssen, sind durch Monitoring und Zählungen zu belegen.
Dieser neunte Ausbildungskurs, unterstrich Landesjägermeister Berthold Marx, sei ein "Neubeginn und ein Wendepunkt", das Berufsbild des Jagdaufsehers sei im Wandel begriffen, er entwickle sich immer mehr zum Fachmann und erfahre auch mehr Anerkennung: "Wir brauchen Jagaufseher dringend und werden sie in Zukunft noch mehr brauchen".
- Glückwunsch zum Jagdaufseher-Diplom: Landesrat Schuler (re.) und der Kursleiter und Direktor der Forstschule Latemar Michael Baumgartner (li.) mit einem der 16 Absolventen des neunten Jagdaufseher-Kurses an der Forstschule Latemar. [JPG 14 KB]
- Top-Ausbildung: Teilnehmer am neunten Jagdaufseher-Kurs mit Kursleiter Baumgartner (hintere Reihe, Mitte) und Referenten bei einer ihrer Exkursionen. Foto: LPA/Forstschule Latemar [JPG 24 KB]
- Für einen guten Überblick: Die Teilnehmer am soeben abgeschlossenen Jagdaufseher-Kurs lernten auch, einen Hochsitz zu errichten. Foto: LPA/Forstschule Latemar [JPG 30 KB]
- Alles im Blick: Die Teilnehmer am neunten Jagdaufseher-Kurs haben eine fundierte Ausbildung in Theorie und Praxis erfahren. Foto: LPA/Forstschule Latemar [JPG 30 KB]
- Spuren erforscht, Vogelstimmen bestimmt: Die Teilnehmer am Jagdaufseher-Kurs während ihrer umfassenden Ausbildung. Foto: LPA/Forstschule Latemar [JPG 27 KB]
- Auch die Lebensraumpflege gehörte zur Ausbildung des neunten Jagdaufseher-Kurses. Foto: LPA/Forstschule Latemar [JPG 36 KB]