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210 Kleinunternehmen erhalten Zuschüsse für Investitionen

Die Rangliste des Wettbewerbs zur Förderung von Investitionen ist erstellt. Ein Fallbeispiel zeigt, wie diese Art der Förderung Kleinunternehmen voranbringt.

	KMU als Unternehmen 4.0: Die automatische Sauerteiganlage des Ultner Bäckereibetriebs ergänzt die Automatisierung der Rohstoffsilos. Foto: LPA/Ultner Brot
KMU als Unternehmen 4.0: Die automatische Sauerteiganlage des Ultner Bäckereibetriebs ergänzt die Automatisierung der Rohstoffsilos. Foto: LPA/Ultner Brot

Die Landesabteilung Wirtschaft hat die Rangordnung der eingereichten Ansuchen für Zuschüsse für betriebliche Investitionen abgeschlossen. 210 kleine und Kleinstunternehmen aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistungen erhalten Zuschüsse von 20 Prozent der zugelassenen Investitionen. Insgesamt stehen sechs Millionen Euro Zuschüsse für Gesamtinvestitionen im Wert von mindestens 30 Millionen Euro zur Verfügung.

Für den Wettbewerb hat die Landesregierung im April sechs Millionen Euro bereitgestellt. Von den Mitteln sind je 2,5 Millionen Euro für Handwerks- und Industriebetriebe bis neun Mitarbeiter und solche mit neun bis 49 Mitarbeitern bestimmt, eine Million Euro geht an Handels- und Dienstleistungsunternehmen,  für die in diesem Jahr eine eigene Rangliste erstellt wird.

Während die Landesregierung bei dieser Art der Wirtschaftsförderung im Vorjahr das Augenmerk stärker auf Handwerksbetriebe im ländlichen Raum gelegt hat, sollten heuer auch Handelsbetriebe und Dienstleister stärker berücksichtigt werden. Allgemein galt als Schwerpunkt die technologische und digitale Transformation der Unternehmen. Entsprechend haben im vergangenen Jahr 143 Handwerks-, 21 Industriebetriebe und 5 Handels- und Dienstleistungsunternehmen Zuschüsse erhalten, heuer sind es jeweils 139, 21 und 50 Betriebe der drei Sektoren. Ein Unternehmen von fünf, das sich für diese Landeswirtschaftsförderung in Form von Wettbewerb entscheidet, investiert in Innovation und Digitalisierung.

Ein Fallbeispiel aus Ulten

Ein Ultner Bäckereibetrieb hat beispielsweise im vergangenen Jahr 215.000 Euro in die elektronische Vernetzung und Steuerung seiner Rohstoffförderung investiert und dafür vom Land Südtirol 38.000 Euro Zuschuss erhalten. Der Sauerteig wurde bis dahin manuell hergestellt. Dazu mussten die Bäcker diesen dreimal auffrischen. Nun macht dies eine Maschine aus Österreich über den Tag verteilt sogar mehrmals, genau nach hauseigenem Rezept, und sorgt dabei für die ideale Temperatur. Aber auch die Menge des zu backenden Brotes rechnet eine Software anhand der Aufträge aus. "Unsere Rührwerke erhalten die korrekten Mengen der Zutaten, ebenso nach einem abgespeicherten Rezept, automatisch aus den Rohstoffsilos", erklärt Firmeninhaber Hannes Schwienbacher.

Kriterien, die Chancen eines Zuschusses verbessern

Neben Investitionen in die sogenannte digitale Transformation, Forschungs- und Entwicklungsprojekte sorgen auch andere Kriterien für eine höhere Punktezahl bei der Bewertung des Ansuchens: dazu zählen etwa Wachstumsprojekte, Qualifizierung, Beschäftigung von Lehrlingen, Strukturschwäche, Frauenunternehmen oder Einzelhandelstätigkeit in Stadtvierteln abseits der Zentren.

Die Säulen der Wirtschaftsförderung

Diese Fördermaßnahme bildet eine der Säulen der Wirtschaftsförderung des Landes Südtirol. Das aktuelle Fördermodell wurde zu Beginn dieser Legislaturperiode in enger Absprache mit den Vertretern der Wirtschaft neu ausgerichtet. Sämtliche Förderschienen zielen drauf ab, die Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen und für neue und attraktive Arbeitsplätze sorgen.

Die wichtigste Säule stellen die Steuerentlastungen von rund 400 Millionen Euro dar, die den Unternehmen zur Verfügung geblieben sind, um Investitionen zu tätigen. Aus dem Rotationsfonds gibt es hingegen zinsvergünstigte Kredite für Investitionen, die besonders bei etwas größeren Unternehmen auf Zuspruch stoßen. Neben dem Wettbewerb für die Bezuschussung der Investitionen von Kleinbetrieben ist als weitere Säule die Förderung von Weiterbildung, Beratung und Wissenstransfer zu nennen, sowie die Fördermaßnahmen für spezifische Bereiche, wie etwa die Nahversorgung und die Skigebiete.

 

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