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Gewässerschutzplan: Genehmigungsverfahren eingeleitet

Planentwurf wird nun von Gemeinden, Bevölkerung und Interessensvertretern diskutiert, bevor der Umweltbeirat und abschließend nochmals die Landesregierung darüber befindet.

Die vor einigen Monaten in Betrieb genommene Kläranlage von Salurn: Südtirol ist Vorreiter im Wassermanagement. (Foto: LPA)
Die vor einigen Monaten in Betrieb genommene Kläranlage von Salurn: Südtirol ist Vorreiter im Wassermanagement. (Foto: LPA)

Die Landesregierung hat heute (30. Dezember) den Entwurf des Gewässerschutzplanes gutgeheißen. Damit kann nun die nächste Arbeitsphase beginnen, welche die Einbindung der Gemeinden, der Bevölkerung und der unterschiedlichen Interessensgruppen vorsieht. Nach der Veröffentlichung des Entwurfs haben diese nun 120 Tage Zeit, um Stellung zu beziehen. Anschließend befindet der Landesumweltbeirat darüber, bevor der Plan zur endgültigen Verabschiedung erneut in die Landesregierung gelangt.

"Der Gewässerschutzplan ist ein wichtiges, hilfreiches Instrument, das unserem gemeinsam getragenen, ressortübergreifenden Ziel eines nachhaltigen Südtirol dient", betonte Umweltlandesrat Giuliano Vettorato bei der heutigen Pressekonferenz im Anschluss an die Landesregierungssitzung. Der tägliche Wasserbedarf steige. Nicht zuletzt deshalb werde die Ressource Wasser künftig einen noch gewichtigeren Stellenwert einnehmen als heute. "Der Gewässerschutzplan soll dabei helfen, sensible Bereiche auszumachen und gezielte Schutzmaßnahmen zu setzen, um unser komplexes Wassersystem als Ganzes auch für künftige Generationen zu erhalten."

Gewässerschutzplan soll hohe Wasserqualität sichern

Der Plan ist in sieben Bände und drei Anhänge unterteilt. Behandelt werden darin die Typisierung und Identifizierung der Wasserkörper (Fließgewässer, natürliche Seen, Grundwasser), die Abfallbewirtschaftung, eine Belastungsanalyse der Wasserkörper, Band vier behandelt Überwachung, Qualität und Umweltziele, ein Band widmet sich den Schutzmaßnahmen. Der Gewässerschutzplan bewegt sich entlang der Rahmenrichtlinie der Europäischen Union (Richtlinie 2000/60/EG, Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik). Das Ziel ist es, den hohen Umweltstandard beizubehalten. In Südtirol gebe es über 297 Flussläufe mit einem Einzugsgebiet von mehr als zehn Quadratkilometern und neun Badeseen, deren Qualität als sehr hoch gilt. "An einigen kritischen Punkten müssen wir sicher noch aktiv werden, doch bin ich zuversichtlich, dass uns dies möglichst effizient gelingen wird", hob Vettorato hervor. Das Ziel sei es, noch vor dem von der EU vorgegebenen Endtermin Dezember 2027 alle Gewässer Südtirols mit einem guten Status kennzeichnen zu können.

Bis 2026 werden 114 Millionen Euro investiert

Mit einem Anschlussgrad von 98,1 Prozent stehe Südtirol gut da, auch dank der Maßnahmen und Investitionen in der Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro, die man in den vergangenen 30 Jahren unternommen habe. "Um den Standard zu halten oder weiter zu verbessern, sind für die kommenden sechs Jahre Investitionen in der Höhe von 114 Millionen Euro vorgesehen", sagt der Umweltlandesrat.

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