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Familiengelder 2019: Mit autonomen Spielräumen Lücken ausgleichen

Kindergeld, Familiengeld, Familiengeld Plus: Das Land Südtirol unterstützt Familien mit unterschiedlichen finanziellen Leistungen. Im Jahr 2019 kamen den Familien über 73 Millionen Euro zu Gute.

Über 73 Millionen kamen im Jahr 2019 den Südtiroler Familien zugute. (Foto: pixabay)
Über 73 Millionen kamen im Jahr 2019 den Südtiroler Familien zugute. (Foto: pixabay)

Für Familienlandesrätin Waltraud Deeg steht fest: "Auch die aktuelle Krise hat gezeigt, dass es gut ist, wenn Familien neben strukturellen Leistungen auch direkte finanzielle Leistungen beziehen. Diese Leistungen müssen gesichert und für Familien in Notlagen ausgebaut werden." In Südtirol sei, im Gegensatz auch zur gesamtstaatlichen Ebene, der öffentlichen Hand Familie einiges Wert. Das zeige sich auch an höheren Zahlen der Kinder pro Frau (1,71 in Südtirol, 1,29 in Italien) und den Neugeborenen pro 1000 Einwohner (10,0 in Südtirol, 7,3 in Italien). Neben den Familiengeldern seien zudem Maßnahmen wie steuerliche Erleichterungen, die Vorteilskarte EuregioFamilyPass Südtirol sowie Sachleistungen (u.a. Schülertransport, günstige Tarife Kleinkindbetreuung und Kindergarten, Schulbücher und Mensadienste) wichtige Unterstützungsleistungen für Familien. "Wir nutzen unsere autonomen Spielräume, um Lücken auszugleichen – beispielsweise auch bei der rentenmäßigen Absicherung der Erziehungszeiten", sagt Deeg.

Inforeihe "Mami sorgt vor" zeigt Wirkung

Bei der rentenmäßigen Absicherung der Erziehungszeiten werden Eltern in Südtirol (und im Trentino) über einen Beitrag der Region unterstützt. Im Jahr 2019 haben 2001 Mütter und Väter um diesen Beitrag angesucht, insgesamt wurden dabei Geldmittel im Ausmaß von 2,85 Millionen Euro an die Familien weitergegeben. "Der stete Zuwachs an Ansuchen und ausbezahlten Beiträgen ist sicher darauf zurückzuführen, dass mehr Eltern von dieser Möglichkeit wissen. Unsere Vortragsreihe 'Mami sorgt vor' hat dazu sicherlich beigetragen", hebt Landesrätin Deeg hervor. Ursprünglich wäre eine nächste Vortragsrunde für Frühjahr geplant gewesen, derzeit laufen die Vorbereitungen, eine digitale Form der Inforeihe aufzubauen.

Über 27.000 Familien beziehen das Landeskindergeld

Im Jahr 2019 bildete wiederum das Landeskindergeld, das einkommensbezogen und abhängig nach der Familiengröße ausbezahlt wird, mit 33,4 Millionen Euro den Großteil der finanziellen Leistungen für Südtiroler Familien. 27.623 Familien, also ca. die Hälfte aller Südtiroler Familien mit minderjährigen Kindern, haben im Vorjahr mindestens eine Monatsrate des Landeskindergeldes erhalten. Durchschnittlich haben Familien dabei einen Monatsbetrag von 109 Euro erhalten. 15.143 Familien mit Kleinkindern bis zum dritten Lebensjahr haben 2019 mindestens für ein Monat das Landesfamiliengeld bezogen. Insgesamt wurden für diese Leistung 33,1 Millionen Euro ausbezahlt. "Die Familiengelder sind für viele Familien in Südtirol ein wichtiger, stabiler und etablierter Bestandteil ihres Familieneinkommens. Die hohe Anzahl an Begünstigten und die zur Verfügung gestellten Geldmittel sprechen für eine hohe Akzeptanz der Leistungen", betont ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto.

Wenn sich die Eltern die Erziehungszeiten teilen und auch Väter Elternzeit beanspruchen, unterstützt dies das Land Südtirol mit dem Landesfamiliengeld +. Seit der Einführung dieser Leistung im Jahr 2016 haben 328 Väter diesen Zusatzbetrag erhalten, im Durchschnitt wurden 1.300 Euro an die Familien ausbezahlt. "Leider ist diese Unterstützung vielen Familien im Land nicht bekannt. Das wollen wir ändern und Väter dazu animieren, Erziehungsarbeiten bewusst zu übernehmen – dies kommt den Kindern, aber auch den Vätern selbst zugute", ist Landesrätin Deeg überzeugt.

Die Auszahlung der Familiengelder erfolgt in Südtirol über die Agentur für Soziale und Wirtschaftliche Entwicklung (ASWE). Diese zahlt auch die staatlichen Leistungen Familiengeld und Mutterschaftsgeld aus, die vom Gesamtbudget 5,3 Prozent ausmachen. Die Kriterien sind dabei gesamtstaatlich festgelegt, die Geldmittel jedoch stammen aus dem Landeshaushalt. Insgesamt wurden 2,6 Millionen Euro staatliches Familiengeld an 1.519 Familien und 1,06 Millionen Euro an staatlichem Mutterschaftsgeld den 610 Antragstellerinnen ausbezahlt.

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