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Rettungswesen: Digitales Funknetz für effiziente Kommunikation
Die Freiwilligen Feuerwehren sind Südtirols größte Zivilschutzorganisation. Die Agentur für Bevölkerungsschutz stellt ihnen nun jeweils zwei Handfunkgeräte und eine Fixstation in der Feuerwehrhalle zur Verfügung, berichtet der Koordinator des Landesfunkdienstes in der Agentur für Bevölkerungsschutz Markus Rauch. Gestern (3. November) wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband in der Landesfeuerwehrschule in Vilpian mit der Verteilung der Geräte an die Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Unterland und mit einer Schulung begonnen, morgen (5. November) folgt die nächste Hälfte dieses Bezirks, in den kommenden Monaten erhalten die weiteren Feuerwehr-Bezirke die neuen Tetrafunkgeräte.
Direkte Kommunikation, deutlich geringere Wartungskosten
Das Tetrafunknetz in Südtirol besteht mittlerweile aus 105 Basisstationen. Sobald alle Einsatzorganisationen dieses System nutzen, kann jeder Nutzer mit einem einzigen Funkgerät mit allen Rettungsorganisationen kommunizieren, erklärt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger. Bis jetzt wurden verschiedene Geräte mit verschiedenen Frequenzen verwendet. Mit dem neuen System kann eine direkte Kommunikation zwischen den Einsatzkräften verschiedener Organisationen erfolgen: Feuerwehr, Sanität, Bergrettung können den Einsatz schneller und einfacher abstimmen, was besonders bei der Rettung von Menschen von grundlegender Bedeutung ist, ergänzt Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler. Die Nutzung eines einheitlichen Tetra-Netzwerkes für alle Funkanwendungen führt zudem zu einer erheblichen Senkung der Wartungskosten.
Tetra (Terrestrial Trunked Radio) ist ein öffentlicher Standard für digitalen Bündelfunk und weltweit die meistverwendete Technologie für Funkkommunikation im Bereich Zivilschutz und Sicherheitsbehörden. Wie jedes Mobilfunknetz ist auch ein Tetra-Netz zusammengesetzt aus Vermittlungen, Basisstationen und Servern. Die Basisstationen kommunizieren mittels Radiosignalen in der Luft mit den Tetra-Funkgeräten. Im Gegensatz zu einem Mobilfunknetz wurde Tetra besonders für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben entwickelt. Das digitale System garantiert die landesweite Verfügbarkeit, Verlässlichkeit und Vertraulichkeit durch Verschlüsselung. Die Sendeleistungen der Basisstationen wurden so gering als möglich gehalten. Bei Antennenmasten ab 20 Metern Höhe ist die Strahlenbelastung der Tetra-Technologie am Fuße des Masts äußerst gering und bedeutend unter dem zulässigen Grenzwert.
- Eine funktionierende Kommunikation ist für den Einsatzerfolg von grundlegender Bedeutung: Im Bild ein Tetra-Handfunkgerät Motorola MTP 6650, mit dessen Verteilung gestern begonnen wurde. (Foto: Landesfeuerwehrverband/Diddi Osele) [JPG 73 KB]
- Gestern hat die Verteilung der Tetrafunkgeräte an die Rettungsorganisationen in Südtirol begonnen; im Bild eine Momentaufnahme der Programmierung der Tetrafunkgeräte an der Landesfeuerwehrschule (Foto: Landesfeuerwehrverband/Diddi Osele) [JPG 68 KB]
- In den vergangenen Jahren wurden die Masten für den Tetrafunk errichtet; das Bild zeigt jenen auf der Plose im Februar 2017 (Foto: LPA/Landesfunkdienst) [JPG 89 KB]