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Schneefälle: Warnung ist Vorbeugung
Wegen der Warnstufe Orange im Warnlagebericht des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz waren vorgestern (Dienstag, 7. Dezember) die Bevölkerung und die Reisenden zu erhöhter Achtsamkeit und Vorsicht aufgefordert worden. Bei der gestrigen Bewertungskonferenz blieb der Zivilschutzstatus Aufmerksamkeit-Alfa wegen Schneefall im Tal aufrecht, die Lage wurde ständig im Blick behalten. Nun hast sich die Situation stabilisiert, deshalb wurde heute (9. Dezember) der Status im Hinblick auf Wetterereignisse wieder zurückgestuft.
Selbstschutz und Eigenverantwortung
"Wer informiert ist, kann sich vorbereiten und angemessen mit dem Gefährdungspotential umgehen", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger. Durch Bewusstseinsbildung wird dieses Handlungsprinzip der Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gefördert: "Vor allem in der Vorbeugung zur Verhinderung von Katastrophen und beim Selbstschutz ist eine gut geschulte Haltung von grundlegender Bedeutung. Es ist wichtig, die Bevölkerung über eventuell eintretende Extremereignisse aufzuklären und sie dazu zu motivieren, selbst Verantwortung für Eigenschutz zu übernehmen."
Schneefälle in ganz Südtirol bis in die Tallagen
Die für gestern vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz angekündigten Schneefälle bis ins Tal haben im Laufe des Vormittags eingesetzt. Am Nachmittag und Abend schneite es verbreitet und intensiver. Es fielen bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, an einzelnen Orten knapp darüber, der Höchstwert lag bei 30 Zentimetern. In der zweiten Nachthälfte klangen die Schneefälle langsam ab. Es setzt Nordföhn ein, der Wind kann in den nächsten Tagen mit 50 bis 70 Stundenkilometern relativ stark werden.
Alle Mitarbeiter des Landesstraßendienstes im Einsatz
Alle 480 Mitarbeiter des Landesstraßendienstes waren mit 220 Fahrzeugen im Einsatz, bereits am gestrigen Vormittag hatten sie mit den präventiven Salzstreuungen begonnen. Die Bevölkerung war angehalten worden, aufmerksam zu sein, Fahrten auf die notwendigen zu beschränken und die Fahrzeuge mit Winterausrüstung auszustatten.
Schneebedeckte und rutschige Fahrbahnen, gesperrte Pässe
Das Verkehrsaufkommen auf der Brennerautobahn fiel gestern geringer aus als erwartet, berichtet die Landesverkehrsmeldezentrale. Da die Schwerfahrzeuge gestern pausieren mussten, sind sie derzeit zahlreicher unterwegs.
In Prad ist kurz vor 7.30 Uhr ein Linienbus von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt, im Bus waren 34 Fahrgäste, die meisten von ihnen Schulkinder. Der Bus war von Prad Richtung Mals unterwegs. Vier Leichtverletzte wurden ins Krankenhaus gebracht, die anderen wurden in der Feuerwehrhalle versorgt. Neben mehreren Freiwilligen Feuerwehren war auch die Berufsfeuerwehr aus Bozen mit einem Kran vor Ort.
Auf Berg- und Passstraßen sind Verkehrsbehinderungen möglich. Die Verkehrsteilnehmer werden auf schneebedeckte und rutschige Fahrbahnen hingewiesen und aufgefordert, überall vorsichtig und nur mit Winterausrüstung zu fahren. Das Penser Joch und das Grödner Joch sind aus Sicherheitsgründen gesperrt, der Valparolapass konnte nach den Aufräumarbeiten wieder geöffnet werden. Für den Jaufenpass gilt die Nachtsperre von 18 bis 8 Uhr. Wintersperre gilt für Stilfser Joch, Timmelsjoch, Würzjoch (vom Gadertal aus erreichbar) und Staller Sattel.
Wenige Verzögerungen auf den Bahnstrecken
Auf der Brennerbahnlinie gab es gestern Abend einige Verzögerungen und einzelne wenige Ausfälle, ebenso heute früh. Auf der Meraner Linie ist ein Zug ausgefallen. Trotz der ergiebigen Schneefälle gab es relativ wenig Probleme im Bahnverkehr.
20 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren
Die Freiwilligen Feuerwehren wurden gestern und in der Nacht auf heute zu insgesamt über 20 schneebedingten Einsätzen wegen liegengebliebener Fahrzeuge und zur Räumung der Fahrbahnen von herabgefallenen Ästen gerufen. Die Berufsfeuerwehr musste mehrere Autos aus ihrer misslichen Lage befreien, die von der Straße abgekommen oder nicht mehr weiterfahren konnten.
Lawinengefahr derzeit im Gebirge hoch
Laut Lawinenreport lawinen.report/bulletin/latest gilt derzeit Gefahrenstufe 4 (groß): Vorsicht ist an allen Expositionen im Bereich der Waldgrenze sowie oberhalb der Waldgrenze geboten, heißt es aus dem Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung. Lawinen können an vielen Stellen schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden, die Gefahrenstellen sind auch für Geübte kaum zu erkennen, sie sind gegenwärtig auch unmittelbar neben den Pisten ausgeprägt vorhanden. In der Höhe sind die Gefahrenstellen häufiger und größer.
Es sind spontane Lawinen möglich, vor allem solche in mittlerer Größe: dies vor allem an Triebschneehängen in den Gebieten mit viel Wind. Fernauslösungen sind möglich.
Zudem sind Gleitschneelawinen zu erwarten, besonders an steilen Grashängen unterhalb von rund 2200 Metern. Große Vorsicht ist deshalb nötig. Die Lawinengefahr wird morgen von 4 auf 3 zurückgestuft.
Warnlagebericht gibt Gefährdungspotential an
Das Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz veröffentlicht täglich den Warnlagebericht für die nachfolgenden drei Tage, in dem das Gefährdungspotential von Naturgefahren auf der Grundlage von vier Alarmstufen bewertet wird. Der Warnlagebericht kann abonniert werden: warnungen.provinz.bz.it
Informationen zu Verkehr und Mobilität, Wetter und Lawinen
Informationen zur Verkehrssituation gibt es laufend aktualisiert auf verkehr.provinz.bz.it und auf www.suedtirolmobil.info, zur Wetterlage auf wetter.provinz.bz.it und zur Lawinensituation unter www.lawinen.report sowie zum Zivilschutzstatus auf www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/.
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