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Zugverkehr: Neue Prognosen für den Brennerkorridor vorgestellt
Bis 2030 ist im Schienengüterverkehr entlang des Brennerkorridors mit Steigerungen der Transportvolumina zwischen 53 Prozent und 95 Prozent zu rechnen. Dies geht aus aktualisierten Verkehrsstudien zum zukünftigen Aufkommen von Zügen hervor, die am heutigen (10. Dezember) Freitag im Rahmen des Plenary Meetings der Brenner Corridor Platform (BCP) im Brennerkorridor München-Verona vorgestellt wurden. Die Europäische Kommission hatte die BCP, deren Generalsekretariat in der Festung Franzensfeste angesiedelt ist, vor vier Jahren beauftragt, für den Brennerkorridor eine länderübergreifende Verkehrsstudie zu erarbeiten. Der Brennerbasistunnel - Herzsstück des Korridors - stellt derzeit das wichtigste Infrastruktur-Projekt Europas dar.
Erstmals grenzüberschreitende Studienergebnisse auf gemeinsamer Datenbasis
Bisher wurden Studien zum künftigen Verkehrsaufkommen auf nationaler Ebene erstellt und endeten an den jeweiligen Grenzen. Erstmals überhaupt liegen nun Studienergebnisse vor, die auf einer grenzübergreifend anerkannten Datengrundlage und abgestimmten Methodik basieren. Ausgearbeitet wurden sie von Fachleuten der drei Verkehrsministerien in Deutschland, Österreich und Italien und der drei Infrastrukturbetreiber Deutsche Bahn DB, Österreichische Bundesbahnen ÖBB und Rete Ferroviaria Italiana RFI sowie der Gesellschaft für den Brenner Basistunnel BBT SE. Aufgabenstellung der Europäischen Kommission war es, für 2030 und 2040 eine gemeinsame Verkehrsstudie zur Entwicklung des Güter- und Personenverkehrs auf dem Brennerkorridor zu erstellen.
Immer mehr Transportvolumina im Schienengüterverkehr und mehr Personenzüge
Laut der Studie ist bezogen auf 2030 im Schienengüterverkehr mit Steigerungen der Transportvolumina zwischen 53 Prozent und 95 Prozent, je nach Zugart, zu rechnen. Die Prognose 2040 lässt gar Steigerungen von bis zu 215 Prozent erkennen. Addiert man zu den Zugzahlen des prognostizierten Güterverkehrs das zukünftige Personenverkehrsaufkommen, so ergeben sich für 2040 durchschnittliche Tageszugzahlen für München-Rosenheim mit 428 Zügen; für Rosenheim-Wörgl mit 370 Zügen; für Wörgl-Innsbruck mit 507 Zügen; für Innsbruck-Trient mit 376 Zügen und für Trient-Verona mit 337 Zügen.
Kompatscher sieht Bemühung zum Ausbau der Schiene bestätigt
Landeshauptmann Arno Kompatscher zeigt sich erfreut über die geleistete Arbeit: "Es ist gut zu sehen, dass uns die wissenschaftlichen Daten in unseren Bemühungen um den Ausbau der Schiene im Brennerkorridor bestätigen. Das Verkehrsaufkommen wird demnach steigen und es ist unser Auftrag, nicht nur die dafür notwendige Infrastruktur zu schaffen, sondern vor allem auch die Menschen gleichzeitig davon zu entlasten."
Durch die geplante Verlegung der Güterzüge in den Berg würden nicht nur die Kapazität und Attraktivität der Schiene erhöht, sondern vor allem die Lebensqualität entlang der Brennerstrecke verbessert. "Besonders froh bin ich über den europäischen Geist, der mittlerweile im Brennerkorridor Einzug gehalten hat und erstmals zu diesen länderübergreifenden wissenschaftlichen Ergebnissen geführt hat. Aufbauend auf Prognosen, die von drei Mitgliedsstaaten mitgetragen werden, ergeben sich neue Möglichkeiten in der grenzüberschreitenden Verkehrspolitik", zeigt sich Kompatscher zuversichtlich.
Alfreider will sich weiter für Ausbau der Zulaufstrecken zum BBT einsetzen
Die bei den südlichen Zulaufstrecken in den vergangenen Monaten erzielten Erfolge und konkreten Schritte hingen laut Alfreider auch mit den nun vorliegenden Zugzahlen zusammen: "Die nun vorliegende trilaterale wissenschaftliche Grundlage lässt keinen anderen Schluss mehr zu, als dass die Schieneninfrastruktur im Brennerkorridor konsequent ausgebaut werden muss."
"Ich bin froh, dass wir immer schon dieses Ziel verfolgt haben und uns auch von den zahlreichen Kritikern nicht beirren ließen. Die vorliegenden Zahlen motivieren uns, den Ausbau der nördlichen und südlichen BBT-Zulaufstrecken noch stärker voranzutreiben", betont Landesrat Alfreider.
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