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Nachhaltigkeit in Kardaun: Fokus auf umweltfreundliche Baumaterialien

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand gestern das Amt für Geologie und Baustoffprüfung in Kardaun: Mit Forschung und Entwicklung neuer, sicherer und nachhaltiger Baustoffe trägt es zum Umweltschutz bei.

Im Rahmen der Sustainability Days fand im neuen Geotechniklabor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung in Kardaun am gestrigen Donnerstag (8. September) ein Tag der offenen Tür mit dem Landesrat für Hochbau, Grundbuch, Kataster und Vermögen statt. 

Das Amt für Geologie und Baustoffprüfung in der Landesabteilung Hochbau und Technischer Dienst untersucht seit Jahren Material im Asphaltbereich. Dank genauer Analysen kann es Statistiken erstellen, um Verfahren zur Sicherung und Verbesserung der Materialqualität zu erarbeiten. Zudem kann das Land Südtirol auf ein hauseigenes Labor zurückgreifen, das die Qualität der Materialien für Bauprojekte überprüft und zertifiziert. Wie der Landesrat betont, sind sowohl das Labor als auch die regelmäßigen Analysen eine Bestätigung für das sehr hohe Niveau der technischen Dienste in Südtirol. Diese guten Voraussetzungen würden sich positiv auf öffentliche und private Bauprojekte in Südtirol auswirken, die auf diese Weise besonders hohe architektonische Standards erreichen.

Das Labor in Kardaun ist das erste seiner Art in Südtirol, das die Vorgaben der KlimaHaus-Agentur erfüllt, betont Volkmar Mair, Direktor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung. Er bestätigt außerdem, dass "das Labor durch seine Arbeit für Sicherheit sorgt und stets neue Lösungen sucht. Die hohe Qualität der recycelten Baustoffe ist ein Beispiel dafür". Recyceltes Material wird für den Unterbau von Straßen, zum Auffüllen von Baugruben, zum Schutz vor Wasserschäden, zur Regenerierung der Umwelt und für Schallschutzmauern wiederverwendet. "Der Einsatz umweltschonender, recycelter und wiederverwertbarer Materialien spart Rohstoffe ein, reduziert Emissionen und verfolgt das Ziel einer gelungenen Ressourcennutzung", betont der Landesrat für Hochbau. Amtsdirektor Mair weist darauf hin, dass "Abbruchmaterialien ein großes Potenzial für eine Wiederverwertung in sich tragen, das keinesfalls ungenutzt bleiben darf. Eine geeignete Rückgewinnung von Bau- und Abbruchprodukten spielt daher eine bedeutende Rolle für weniger Umweltbelastung und das Einsparen finanzieller Mittel". Das Amt arbeitet auch an Forschungsprojekten, um innovative technische Lösungen testen und entwickeln zu können. So können Verstärkungssysteme bei einer korrekten Ausführung die Nutzungsdauer von Straßenbelägen erheblich verlängern und somit positiv zu einem nachhaltigen Wirtschaftskreislauf beitragen.

Besichtigung des neuen Labors in Kardaun

Bei der Besichtigung des neuen Labors in Kardaun erklärte der Direktor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung dem Landesrat und allen Anwesenden einige konkrete und aktuelle Experimente. Die Versuche haben das Ziel, die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Bauwerken in Südtirol sicherzustellen. Bei der Errichtung von Steinschlagschutzbauten zum Beispiel werden spezielle recycelte Materialmischungen verwendet. Das Amt für Geologie und Baustoffprüfung kontrolliert und sichert auch die Qualität von Baumaterialien, vor allem Beton und Stahl zu überprüfen. Dabei überprüft es beim Beton etwa nicht nur die Druckfestigkeit, sondern misst und kontrolliert auch die Dichte und Widerstandsfähigkeit gegen den Wechsel von Frost und Tau mit und ohne Zugabe von Frostschutzmitteln. Auch im Asphaltsektor nimmt das Labor in Kardaun eine Vorreiterfunktion ein.

Im Laufe seiner Projektvorstellung sprach Amtsdirektor Mair ebenso über das Interreg-Projekt "SedInOut", das durch eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit realisiert wurde. Das Projekt zielt darauf ab, neue Methoden zu entwickeln, um Bodenablagerungen an den Hängen erfassen und bestimmen zu können. Das Vorhaben beinhaltet nicht nur ein nachhaltiges Risikomanagement, sondern auch die Wiederverwertung von Sedimenten im Sinne einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft.

“Es ist vor allem der guten Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Hochbau und technischer Dienst und dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung zu verdanken, dass wir unsere Umwelt gut schützen können und dazu beitragen, den künftigen Generationen eine bessere Lebensqualität zu sichern", sagt der Landesrat.


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