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Für den Ereignisfall gewappnet: Basel tauscht sich mit Bozen aus

Eine Delegation des Ereignisstabs der Industriellen Werke Basel hat sich zu einem Erfahrungsaustausch in Südtirol aufgehalten und dabei auch die Agentur für Bevölkerungsschutz in Augenschein genommen.

"Die Kommunikation", unterstrich der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger bei der zusammenfassenden Sitzung, "ist das Schlüsselelement im Bevölkerungsschutz in einer sich wandelnden Gesellschaft: Über uns werden die Bürgerinnen und Bürger informiert und sensibilisiert, damit sie sich auf Naturereignisse und Gefahrensituationen vorbereiten und Eigenverantwortung übernehmen können."

Gefahrensituationen und Sicherheit bestimmen auch den Alltag der Schweizer öffentlich-rechtlichen Anstalt, die zwei Tage lang Erfahrungen in Südtirol gesammelt hat: Die Industriellen Werke Basel IWB sind ein Unternehmen für Energie, Wasser, Mobilität und Telekommunikation mit über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das rund 250.000 Haushalte auf 37 Quadratkilometern im Kanton Basel versorgt. Sieben Mitarbeiter des Ereignisstabs dieses Betriebes haben sich in Südtirol informiert und mit der Agentur für Bevölkerungsschutz ausgetauscht. Ein Ereignisstab formiert sich bei einem Notfall innerhalb kürzester Zeit, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Energie- und Wasserversorgung gehören zu den kritischen Infrastrukturen, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft von grundlegender Bedeutung sind. Ihre Bedeutung wird oft erst erkannt, wenn Störungen auftreten. Die Schweizer Techniker haben in Südtirol Betriebe besucht, die in ähnlichen Bereichen tätig sind.

In der Baustelle Mauls des Brennerbasistunnels BBT stellte der leitende Geologe Stefan Skuk nicht nur die Gesteinsschichten dieses Großprojektes vor, sondern etwa auch das FibroLaser-System, mit dem jede Erhöhung der Temperatur umgehend der Leitzentrale gemeldet wird, sowie weitere Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter unter Tage.  In der Festung Franzensfeste verschaffte sich der Ereignisstab ein Bild von einer vor nahezu 200 Jahren errichteten Anlage auf 20 Hektar mit einem Labyrinth aus Räumen, Gängen, Treppen (die größte mit 433 Stufen) und 100 Jahre später hinzugefügten Bunkeranlagen. Bei der Stromverteilungsgesellschaft Edyna berichteten Marco Birello und der technische Leiter Alessandro Donadello etwa vom nahezu 9000 Kilometer langen Stromnetz mit Mittel-, Nieder- und Hochspannung, mit dem Südtirols Gemeinden mit elektrischer Energie versorgt werden. Im 100 Jahre alten Laufwasserkraftwerk von Kardaun erhielt die Gruppe durch den technischen Direktor Andreas Bordonetti Einblick in eines der größten Kraftwerke Italiens mit der angrenzenden Leitstelle von Alperia Greenpower, das über eine doppelte Überwachungskette verfügt.

Bei der diese Erkundungsrunde beendenden Sitzung in der Aula Zivilschutz war der Leiter der kantonalen Krisenorganisation Basel-Stadt Andreas Flück via Video zugeschaltet: Was in Südtirol in der Agentur für Bevölkerungsschutz zusammengefasst ist, agiert in der Schweiz über den ganzen Kanton verteilt in den drei Einheiten Schadenplatzkommando, kantonaler Krisenstab, Sammelplatzkommando. Mit einem Rückblick auf Einsätze etwa beim Großfeuer in Kleinbasel am 16. August 2019 oder beim Hochwasser in Basel am 29. Jänner vergangenen Jahres wurden Parallelen und Unterschiede aufgezeigt. Vergleiche zwischen den Alarmierungssystemen und Notrufnummern wurden ebenso thematisiert wie das digitale Portal Seismo, auf dem die Lage abgebildet wird. "Die Themen", stellte der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger abschließend fest, "sind sehr ähnlich und wir sehen, dass wir uns von außen befruchten lassen in solchen Momenten des Austauschs, die für unsere Arbeit sehr wichtig sind".

Dieser Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen dem Ereignisstab der Industriellen Werke Basel und der Agentur für Bevölkerungsschutz hat alle Teilnehmenden bereichert und wird angesichts des Nutzens für beide Seiten fortgesetzt.


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