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Entwicklungszusammenarbeit: Ja zu Jahresprogramm 2023
Die Landesregierung hat heute (14. März) das Jahresprogramm für die Entwicklungszusammenarbeit 2023 genehmigt, mit dem für das laufende Jahr 2,2 Millionen Euro bereitgestellt werden. Der Löwenanteil der Mittel fließt in Projekte, die von den zahlreichen Südtiroler Organisationen und Nichtregierungsorganisationen umgesetzt werden. Diese können jährlich bis Ende Jänner um Landesförderung ansuchen.
Auf der Grundlage des Landesgesetzes Nr. 5/1991 (Förderung der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Solidaritäts- und Friedensbestrebungen) kann das Land Südtirol zudem zu jeder Zeit Notstandsmaßnahmen bei Naturkatastrophen, Krisensituationen, Hungersnöten und in instabilen Post-Konflikt-Gebieten unterstützen. Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung für diesen Bereich Verantwortung trägt, sagte heute im Anschluss an die Regierungssitzung: "Im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit halten wir an den gesetzten Zielen und Schwerpunkten fest und arbeiten gemeinsam mit den Südtiroler Vereinen in diese Richtung weiter, um Kontinuität zu gewährleisten."
Bildung, Ernährungssicherheit und Umweltschutz im Fokus
Im Sinne des heute genehmigten Jahresprogrammes wird das Land im laufenden Jahr Entwicklungsprojekte von Organisationen und Vereinen mit 1,6 Millionen Euro unterstützen. Es handelt sich dabei um Projekte in Ländern des globalen Südens beziehungsweise in jenen Ländern, die in der Liste des Ausschusses für Entwicklungshilfe (DAC-Liste – Development Assistance Committee) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geführt werden. Hinzu kommen Projekte zum Schutz von kulturellen und sprachlichen Minderheiten. Solche Projekte können auch gefördert werden, wenn die Zielländer nicht im globalen Süden liegen oder in der genannten Liste angeführt sind. Die vom Land unterstützten Projekte haben Bildung, Ernährungssicherheit, Soziales und Gesundheit, Wasserversorgung, Demokratie und Entwicklung der Zivilgesellschaft sowie Umweltschutz zum Inhalt.
Bewusstseinsbildung in Südtirol
Für Projekte der entwicklungspolitischen Bewusstseinsbildung und des globalen Lernens, die in Südtirol umgesetzt werden, sind hingegen 400.000 Euro reserviert. Themen sind unter anderem die nachhaltige Entwicklung, der faire Handel, der Frieden, der Minderheitenschutz und der interkulturelle Dialog.
Uganda, Tansania, Armenien, Palästina: Projekte laufen weiter
Was die Entwicklungsprojekte angeht, die das Land direkt durchführt, so geht es im laufenden Jahr in erster Linie um die Fortführung verschiedener Projekte, die bereits in den vergangenen Jahren genehmigt wurden. So wird gemeinsam mit den Euregio-Partnerländern Tirol und Trentino in Uganda und Tansania ein integriertes grenzüberschreitendes Programm zur regionalen Entwicklung durch Verbesserung der Landwirtschaft und der Ernährungssicherheit, Erhaltung der Umwelt und der Ökosysteme und Verbesserung des Abfallmanagements umgesetzt. Auf die Verringerung der Kohlendioxidemissionen durch Nutzung von erneuerbaren Energiequellen und die Steigerung der Energieeffizienz in Armenien zielt hingegen ein Projekt ab, das in Zusammenarbeit mit der Welternährungsorganisation FAO und einer Mitfinanzierung aus dem Green Climate Fund (GCF), dem Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen durchgeführt wird. Um den sozialen Wandel einschließlich der Entwicklungsmöglichkeiten für die Resilienz der ländlichen palästinensischen Gemeinschaften in der Nach-Corona-Zeit geht es in einem weiteren Projekt, das das Land Südtirol in Zusammenarbeit mit Oxfam und mit einer Co-Finanzierung der Italienischen Agentur für die Entwicklungszusammenarbeit AICS umsetzt.
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