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Bauwerke zum Schutz der Bevölkerung: Lokalaugenschein in Schnals
SCHNALS (LPA). Eine Reihe von Terminen in der Gemeinde Schnals hat gestern (23. Oktober) Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher wahrgenommen. Mit dem Bürgermeister und dem Gemeindeausschuss wurden Anliegen besprochen, unter anderem zwei Schutzbauwerke, ein bereits errichteter Lawinenablenkdamm in Kurzras und eine geplante Lawinenschutzgalerie am Vernagter Stausee.
"Diese Bauwerke schützen das Leben der Menschen sowie deren Hab und Gut. In Gegenden wie dem Schnalstal, umringt von mehreren Dreitausendern und gekennzeichnet von engen Schluchten am Taleingang, sind solche Schutzbauten umso wichtiger", unterstrich Landeshauptmann und Zivilschutzlanderat Arno Kompatscher.
Die Landesstraße ins Schnalstal, den Stellplatz für Wohnwagen und die Parkplätze der Schnalstaler Gletscherbahnen und die anderen Einrichtungen vor Lawinen und Muren zu schützen: Das sei der Zweck des Lawinenschutzdammes, den die Wildbachverbauung in Kurzras errichtet habe, berichtete Bauleiter Martin Eschgfäller vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West.
Für den Bau des Schutzbauwerkes mussten die Landesstraße auf einer Länge von über 600 Metern sowie die Zufahrt zur Kofel-Alm verlegt werden. Es wurde ein Lawinenablenkdamm von 860 Metern Länge und bis zu 22 Metern Höhe gebaut. Das Projekt begann 2021 mit der Verlegung der Landesstraße. Mittlerweile ist der Damm errichtet. Der Fineiljochbach muss noch über eine Länge von 360 Metern verlegt und das Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 6500 Kubikmetern noch ausgehoben werden.
Mit fünf Baulosen werden 5,5 Millionen Euro investiert, davon circa 3 Millionen Euro an Landesmitteln und der Rest über staatliche Gelder des MITE (Mitigazione del rischio idrogeologico, Reduzierung des hydrogeologischen Risikos).
Auf der Landesstraße nach Kurzras im Schnalstal entlang des Vernagter Stausees ist die Lawinenschutzgalerie Vernagt geplant: Das Projekt muss noch geprüft und genehmigt werden. Die Arbeiten werden anschließend ausgeschrieben für einen Baubeginn im kommenden Jahr 2025. In das Projekt werden 12,3 Millionen Euro investiert.
Im Anschluss folgte ein Lokalaugenschein bei der Tal- und Bergstation der neuen Gletscher-Pendelbahn, die mit Hilfe eines Landesbeitrages realisiert worden ist. Dabei wurden mit der Betreibergesellschaft Herausforderungen und Problemstellungen besprochen, die mit dem Betrieb des Skigebietes zusammenhängen. „Investitionen in solche Projekte sind wichtig, um die wirtschaftliche Tätigkeit in der Peripherie zu stärken. So können Arbeitsplätze erhalten und ausgebaut werden“, betonte Kompatscher.