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Waldbrand-Bekämpfung: Gemeinsame Übung von Forst und Berufsfeuerwehr
BOZEN (LPA). Immer wieder fliegt der Löschhubschrauber den Transportcontainer an, immer wieder wirft er Wasser aus dem 4000 Liter fassenden orangefarbenen Löschwasserbehälter punktgenau ab und dreht wieder ab: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstabteilung, Berufsfeuerwehrmänner sowie Vertreter des Landesfeuerwehrverbandes haben heute (30. Oktober) auf dem Pasqualihügel bei Sigmundskron im Süden von Bozen ihre Kenntnisse zur Eindämmung von Waldbränden erweitert. "Um für größere Waldbrandereignisse in unserem Land besser gewappnet zu sein, haben wir heute gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr die Bekämpfung von Waldbränden geübt", fasst der Landesrat für Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus Luis Walcher zusammen, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist: "Mit der heutigen Übung haben wir uns darauf vorbereitet, im Notfall schnell und effektiv die Eindämmung von Waldbränden vornehmen zu können."
Zu Beginn hatte der Hubschrauber den 3800 Kilo schweren Container auf den Übungsplatz geflogen und ihn im Verlauf der Übung in mehreren Anflügen mit rund 33.000 Liter Wasser gefüllt. Den Teilnehmenden an der Übung wurden damit die Wendigkeit und die Einsatzmöglichkeiten des Hubschraubers Super Puma im Gebirge gezeigt. Heute ging es vor allem um den Test dieses größeren Hubschraubers, der bei größeren Bränden zum Einsatz kommt.
"Zur Aufgabe der Landesabteilung Forstdienst gehört auch die Vorbeugung und die Bekämpfung von Waldbränden", berichtet Landesforstdirektor Günther Unterthiner. Die Waldbrandgefahr sei in Südtirol im Steigen begriffen, legt er dar, "einerseits durch die extremen Wetterereignisse, andererseits durch das übermäßig vorhandene liegende und stehende Totholz in unseren Wäldern, verursacht durch den epidemischen Borkenkäferbefall".
Heute wurde die Zusammenarbeit zwischen Landesforstdienst und Berufsfeuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung im Hinblick auf die kommende Waldbrand-Saison geübt. Im Vorjahr wurden 33 Wald- und Buschbrände verzeichnet, die eine Gesamtfläche von 28,4 Hektar Wald betroffen haben, berichtet der Direktor des Forstinspektorats Bozen 1 Rainer Ploner. Im Durchschnitt lag die Durchschnittsfläche pro Brandereignis bei 0,87 Hektar, was wohl am schnellen Eingreifen der Löschmannschaften der Feuerwehr und des Forstpersonals lag. Die erste halbe Stunde nach dem Ausbruch eines Waldbrandes ist entscheidend, da er in diesem Zeitrahmen noch eingedämmt werden kann; danach kann es Tage dauern, bis er gelöscht werden kann, da er sich ausbreitet.