News

Nachhaltig und nutzerfreundlich: Landesmobilitätsplan genehmigt

Den öffentlichen Nahverkehr umweltfreundlich, qualitätsvoll und bedarfsorientiert auszurichten, ist Ziel des nun genehmigten Landesmobilitätsplans.

Das Land setzt mit einem Netz von günstigen und gut vertakteten öffentlichen Verkehrsmitteln auf effiziente umweltschonende Mobilität und Lebensqualität, vor allem auch in den Dörfern. Leitmotiv ist #südtirolverbinden. Wichtiges Planungsinstrument der Personenverkehrsdienste und deren notwendigen Infrastrukturnetze für die kommenden zehn Jahre ist der Landesmobilitätsplan, den die Landesregierung heute (9. Jänner) in Bozen genehmigt hat.

Qualitätsangebot für Fahrgäste

Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr zu stärken und zu potenzieren, um ein nachhaltiges, bedarfsorientiertes Angebot mit hohem Qualitätsstandards für die Fahrgäste zu schaffen. "Dafür wurden die aktuelle Situation und die künftigen Entwicklungen analysiert und viele Faktoren wie etwa die soziale Inklusion oder die Bedeutung der Mobilität für Entwicklungen in Wirtschaft und Tourismus berücksichtigt", betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Erreichbarkeit und Vernetzung aller Landesteile, speziell der strukturschwachen und abwanderungsgefährdeten Gebiete sind zentrale Elemente. "Vor allem wollen wir die Qualität der Dienste verbessern und optimieren, damit immer mehr Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht mit dem Privatauto fahren", sagte Kompatscher.

Vorschläge der Bürger aufgenommen

In den strategischen Plan eingeflossen sind auch, soweit umsetzbar, die über 150 Rückmeldungen der Bürger und möglichen Konzessionäre zum Entwurf des Plans in den vergangenen Monaten, wobei es vor allem um Fahrpläne, Einzugsgebiete, Klassifizierung der Dienste und Vergabemodi sowie Infrastrukturprojekte ging. Auch das künftige Angebot der Nightliner ist enthalten. Sämtliche Vorschläge wurden katalogisiert, überprüft, eingearbeitet oder mit Begründung abgewiesen.

Einzugsgebiete und Vergabe

Das Hauptaugenmerk des Landesmobilitätsplans gilt der Organisation und Vergabe der außerstädtischen Buslinien. Entsprechend sind die Linien in Hauptlinien, Basislinien, lokale Linien, Schultransport und in touristische Linien eingeteilt. So wird auch festgelegt, ob allein das Land und/oder auch die Gemeinden zuständig sind, die Linien einzurichten und zu finanzieren. Die Hauptlinien und der Schultransport sind immer Kompetenz des Landes. Linien von ausschließlichem Gemeindeinteresse müssen von den Gemeinden mit 30 Prozent mitfinanziert werden.

"Der Plan definiert die optimalen Einzugsgebiete und den Finanzbedarf im Einklang mit den sozioökonomischen Strategien und im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit", so die Landesvertreter bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung. Die fünf Einzugsgebiete sind gleichzeitig die Ausschreibungslose, wobei das Einzugsgebiet der städtischen Linien in Bozen und Meran direkt an die Inhouse-Gesellschaft SASA vergeben wird; die vier außerstädtischen Einzugsgebiete sind: Pustertal, Eisacktal, Vinschgau sowie Sarntal/ Unterland/Überetsch, wobei es einige Anpassungen gegenüber dem Entwurf gegeben hat vor allem aufgrund der Rückmeldungen der Gemeinden. Weiterhin sollen die Tarifeinnahmen beim Land bleiben und den Konzessionären soll ein Tarif pro Kilometer ausbezahlt werden.

Einteilung der Gebiete

Bei der Definition der Einzugsgebiete wurden laut Direktor der Landesabteilung Mobilität, Günther Burger, drei Aspekte primär berücksichtigt: erstens der ökonomischen Aspekt, nämlich inwieweit die Linien eines Einzugsgebietes effizient von den Betreibern organisiert werden können, um ihre Betriebsmittel optimal einsetzen zu können; zweitens den Wettbewerbseffekt, wobei die Aufteilung in mehrere Einzugsgebiete ein offenes faires Wettbewerbsverfahren ermöglicht, an dem auch Klein- und Mittelunternehmen teilnehmen können. Und drittens die Tatsache, dass die definierten Einzugsgebiete über 90 Prozent der untersuchten Bewegungen mit Privatauto und öffentlichen Verkehrsmittel abdecken.

Ausschreibung im Frühjahr

Aktuell können bereits 93 Prozent der Menschen in Südtirol auf öffentliche Verkehrsmittel in 500 Metern Entfernung zugreifen. Damit das Wohnen in den Dörfern weiterhin attraktiv bleibt, sieht der Plan vor, die peripheren Linien (plus 46 Prozent), aber auch die Hauptlinien (plus 18 Prozent) und die lokalen Linien (plus 16 Prozent) zu verstärken. Rückgrat der Mobilität bleibt die Bahn.

Die Landesabteilung Mobilität wurde nun mit Beschluss der Landesregierung beauftragt die Ausschreibungsunterlagen für die vier Einzugsgebiete vorzubereiten. Noch in den kommenden Monaten sollen diese Lose ausgeschrieben werden.

Dienstleistungen