News
Maßnahmen für Boite- und Höhlensteintal: Protokoll unterzeichnet
Südtirols Landeshauptmann hat heute (18. Oktober) die Vereinbarung zur touristisch-kulturellen Aufwertung des Boite- und Höhlensteintals an der Grenze zwischen dem Pustertal in Südtirol und dem Cadore in Venetien unterzeichnet. Neben dem Land Südtirol haben auch der Landeshauptmann der Provinz Belluno und die Bürgermeister der beiden Gemeinden Toblach und Cortina ihre Unterschrift unter das Protokoll und damit einen ersten Schritt zur Umsetzung eines umfassenden Maßnahmenbündels gesetzt, das aus dem Grenzgemeindenfonds finanziert wird. Nach der heute erfolgten Unterzeichnung wird die Machbarkeitsstudie ausgearbeitet, in der Kosten und Umsetzungszeiten definiert werden.
Die Autonomie, hob Südtirols Landeshauptmann bei der Unterzeichnung im Spiegelsaal des Euregio-Kulturzentrums in Toblach hervor, sei ein Entwicklungsinstrument im Interesse aller hier lebenden Menschen. Das heute unterzeichnete Projekt sei eine Investition in die Zukunft für die kommenden Generationen. Dies sei Autonomie in einem ganz europäischen Geist: jenem der Solidarität und Verantwortung.
Gegenstand der Vereinbarung ist einerseits die Erneuerung und Aufwertung des Dolomitenradweges Toblach-Cortina: Der etwa 30 Kilometer lange Radweg verläuft auf der Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn und führt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei, etwa dem Toblacher See, dem Dürrensee und den Drei Zinnen. Ein neuer Belag soll es ermöglichen, dass der Radweg von allen Radtypen genutzt wird. Parkplätze, ein Wasserableitungsnetz und ein Beschilderungssystem sollen den Radweg zusätzlich aufwerten.
Im Winter wird der Radweg als Langlaufloipe genutzt. Um diese Nutzung auch in niederschlagsärmeren Wintern zu gewährleisten, ist als weitere Maßnahme eine Kunstschneeanlage geplant.
Vorgesehen sind zudem ein Einsatz- und Rettungsnetz mit automatisierten Erste-Hilfe-Punkten und festem Breitbandanschluss sowie eine Beleuchtung an strategischen Punkten.
Im Hinblick auf die Geschichte und die kulturhistorische Bedeutung der Verbindung durch das Höhlensteintal sollen die archäologischen Grabungen bei Schloss Peutelstein nördlich von Cortina fortgeführt und eine museale Einrichtung konzipiert werden: Darin werden die Bedeutung der beiden Täler als Durchzugsstrecke, aber auch die Geschichte der Dolomiten unter anderem als Kulisse im Ersten Weltkrieg dokumentiert.
Der Grenzgemeindenfonds, den Südtirol und das Trentino jährlich mit 80 Millionen Euro speisen, war 2010 im Einvernehmen zwischen Wirtschaftsministerium, den Regionen Lombardei und Venetien eingerichtet worden, um Gebietskörperschaften zu unterstützen, die im Grenzgebiet zu Südtirol und dem Trentino liegen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um 48 Gemeinden, von denen 42 an das Trentino und 6 an Südtirol grenzen. Seit seiner Gründung haben die beiden Länder insgesamt 550 Millionen Euro in den Fonds einbezahlt.
DOWNLOAD-LINKS
Videointerview Projektverantwortlicher Maurizio Mazagg
Videointerview Gianpietro Ghedina it. (BM Cortina)
Videointerview Roberto Padrin it. (Präsident Provinz Belluno)
Interview MP3 Projektverantwortlicher Maurizio Mazagg
- Vor den Unterschriften wurden Bilder des strategischen Projektes gezeigt, das Cortina mit Toblach verbindet. Foto: LPA/Maja Clara [JPG 16 KB]
- Vor der Unterzeichnung: das Einvernehmensprotokoll, mit dem im Geiste der Geschichte als gemeinsames Erbe in einer besonderen Bergregion der Wertebestand gesichert wird. Foto: LPA/Maja Clara [JPG 13 KB]
- Im Euregio-Kulturzentrum im Grand Hotel in Toblach wurde heute das Einvernehmensprotokoll unterzeichnet, das grenzübergreifende Projekte in Südtirol und Belluno vorzeichnet. Foto: LPA/Maja Clara [JPG 23 KB]