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Steiermark und Südtirol: Gemeinsames Gedenken an Erzherzog Johann

Die Landeshauptleute Schützenhöfer und Kompatscher haben in Schenna des Wirkens von Erzherzog Johann in der Steiermark und in Tirol gedacht und sich zu einem Arbeitsgespräch getroffen.

Die historische und aktuelle Verbundenheit der Länder Steiermark und Südtirol, aber auch die Südtirol-Autonomie standen am heutigen Freitagvormittag (10. Juni) im Mittelpunkt eines Arbeitsgesprächs zwischen den Landeshauptleuten der beiden Länder Hermann Schützenhöfer und Arno Kompatscher in Schenna. Anlass für das Treffen war - gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Schenna, Annelies Pichler - eine Gedenkfeier für Erzherzog Johann, der heuer seinen 240. Geburtstag feiern würde. Vor dem Mausoleum fand mit den Landeshauptleuten und der Bürgermeisterin sowie im Beisein von Johanna Gräfin von Meran und deren Mann Franz Graf von Spiegelfeld ein Landesüblicher Tiroler Empfang mit Schützen und musikalischer Begleitung statt, gefolgt von der Kranzniederlegung am Grabmahl des Erzherzogs im Mausoleum.

Der Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer dankte Kompatscher beim Gespräch "für den konstruktiven Austausch über die bilateralen Beziehungen zwischen der Steiermark und Südtirol, vor allem über die Streitbeilegungserklärung zwischen Österreich und Italien vor mittlerweile 30 Jahren. Südtirol war und ist mir immer ein besonderes Herzensanliegen, denn unsere beiden Länder verbindet eine lange Tradition und eine gemeinsame Geschichte." Auch das Andenken an Erzherzog Johann eine die beiden Länder, sagte Schützenhöfer: "Erzherzog Johann hat die Steiermark mit seinem Reformgeist wie kein anderer bis heute geprägt." 

Zwischen Südtirol und der Steiermark bestehen zahlreiche Gemeinsamkeiten und viele haben ihren Ursprung in den Reformen, die Erzherzog Johann in Südtirol und der Steiermark insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft angestoßen hat. Die beiden Landeshauptleute und Bürgermeisterin Pichler würdigten Erzherzog Johann als Vordenker, Pionier und Visionär, der durch sein fortschrittliches Denken und zukunftsweisende Maßnahmen für die sozial Schwachen und Benachteiligten, aber auch für die Forschung oder das Banken- und Versicherungswesen in beiden Ländern bis heute nachhaltige Spuren hinterließ.

Daran anknüpfend unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher, dass es beide Länder gut verstünden, Tradition und Moderne zu verbinden und daraus Selbstbewusstsein zu schöpfen. "Heimat ist Tiefe -nicht Enge, so ein geflügeltes Wort aus der Steiermark, das den gemeinsamen Anspruch gut beschreibt und eng mit der politischen Linie von Hermann Schützenhöfer verbunden ist", betonte Landeshauptmann Kompatscher nach der Aussprache. Kompatscher dankte dem steirischen Landeshauptmann für die stets gute Zusammenarbeit.

Bürgermeisterin Annelies Pichler hob die Bedeutung von Erzherzog Johanna für Schenna hervor: "Auch für unsere Gemeinde hat er gewirkt: So brachte er den Schenner Weizen, den 'Schwarzplent' und hat den Blauburgunder eingeführt. Das Schloss Schenna, das Erzherzog Johann 1845 für seinen Sohn, Franz Graf von Meran, kaufte, und das außergewöhnliche, neugotische Mausoleum, das der Sohn zehn Jahre nach dem Tod des Erzherzogs als letzte Ruhestätte errichten ließ, prägen bis heute unser Dorfbild", sagte Pichler. 

Im Jahr 2022 jährt sich der 240. Geburtstag der Habsburger Erzherzog Johann, dessen Wirken sowohl mit Südtirol als auch der Steiermark eng verbunden ist. Für viele Steirer wurde der am 20. Jänner 1782 in Florenz geborene Johann Baptist Josef Fabian Sebastian von Österreich zur Identifikationsfigur, dem Land Tirol galt seine "unveränderliche und unerschütterliche Liebe". 


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